Kanufahrt auf der Treene


Am Treßsee, wo Kielstau und Bondenau zusammentreffen, dort entseht die Treene, die am Sankelmarker See vorbeifließt und ab Förup bei gutem Wasserstand befahrbar ist. Ab hier fließt sie in südlicher Richtung durch die wellige Geestlandschaft, ab Holm durch die flachen Marschwiesen. In unendlich vielen Windungen schlängelt sich die Treene bis Friedrichstadt, um dort in die Eider zu münden.

Am Freitag, dem 30. Juni 2000 machten wir uns auf den Weg nach Tarp. Wir bauten unsere Zelte auf dem Campingplatz in Süderschmedeby auf. Das Wetter hätte sicherlich etwas besser sein können, konnte aber die gute Stimmung nicht schmälern. Da auch eines unserer Vereinszelte zum Einsatz kam, konnten alle vom Wind geschützt untergebracht werden. Gleich am ersten Abend wurde der neu erstandene Grill zum Einsatz gebracht. 80 Würstchen und 60 Scheiben Fleisch sollten uns am heutigen Abend und am Samstag sättigen. Dazu gab es Brot und Brötchen. Mit von der Partie war auch diesmal der Seehund „Kara“. Auch Gäste konnten auf dieser Tour am Vereinsleben teilhaben.

Nach einem zünftigen Grillabend hofften alle auf einigermaßen vernünftiges Wetter am Samstag. Gegen 7.30 Uhr schlüpften wir aus unseren Schlafsäcken (nur Vanessa brauchte einiges länger, wofür wir alle Verständnis hatten) und begaben uns in das Gemeinschaftszelt zum Frühstück. 80 Brötchen zum Direktverzehr oder für die Fahrt geschmiert, waren dafür beim Bäcker im Ort bestellt worden. Unsere Einsatzstelle war nordöstlich von Tarp. Einem Anlieger passte es anscheinend überhaupt nicht, dass wir hier unsere Boote zu Wasser lassen wollten – daran hindern konnte er uns aber nicht.

Die Fahrt ging nun von Tarp, durch Eggebek nach Langstedt. Schnell mussten wir feststellen, dass die Treene ein Fluss mit Hunderten von Kurven und Schleifen war. Spitzkehren verlangten von den Steuermännern hohe Aufmerksamkeit. Kurz vor Langstedt waren dann die ersten in ihrer Konzentrationsfähigkeit überfordert und Neptun forderte die ersten Opfer. Wie im letzten Jahr erwischte es Vanessa und ihre beiden Begleiter. Ja, ja, wer zu spät aufsteht, den bestraft das Leben.

Es war aber nicht das einzige Boot, das am heutigen Tage kenterte. Auch Jens Bollmann und Mannschaft wurden „aus der Kurve getragen“ und mussten so mit dem nassen Element Bekanntschaft machen. Im großen und ganzen eine empfehlenswerte Tour, allerdings ist einem nach all´ den Kurven und Schleifen etwas schwindelig. Bedingt durch die beiden Kenterungen und der bereits fortgeschrittenen Zeit wurde die Tour dann in Sollbrück abgebrochen.
Ca. 25 km hatten wir auf der Treene zurückgelegt. Unseren Kleinen hatten sicherlich auch genug, denn Jan ließ sich das Ende der Fahrt dreimal von mit bestätigen. Also wurden die Autos per Taxi vom Einsatzort zur Aussetzstelle geholt und die Boote nach Säuberung auf dem Anhänger verladen. Um ca. 18.00 Uhr waren wir wieder auf unserem Campingplatz.

Da an der gesamten Strecke der Treene keine Möglichkeit der Proviantaufnahme bestand, hatten alle natürlich einen gewaltigen Hunger. Auch der zweite Grillabend wurde ein voller Erfolg. Irgendwann gegen 23.00 Uhr habe ich mich dann in meinen Wohnwagen verkrochen. Wann der Abend zu Ende war, ist mir nicht bekannt. Nach einem gemeinsamen Frühstück am Sonntag, ging es gegen 11.00 Uhr in Richtung Ellerau.

Herzlichen Dank noch einmal an Jens Bollmann, der den Transport der Boote übernommen hatte.

Bericht und Fotos:
Harald Sies